Mit den Per­so­nal­ein­satz­in­stru­men­ten der Ver­set­zung, Umset­zung, Abord­nung und Zuwei­sung wird Fle­xi­bi­li­tät und Mobi­li­tät in der öffent­li­chen Ver­wal­tung ermög­licht. Die­se Maß­nah­men kön­nen aber mit spür­ba­ren Belas­tun­gen für die pri­va­te Lebens­füh­rung der Beam­tin­nen und Beam­ten ver­bun­den sein, ins­be­son­de­re wenn sie einen Orts­wech­sel not­wen­dig machen. 

1. Rechts­grund­la­gen

Das Dienst­rechts­re­form­ge­setz aus 1997 und das Dienstrechts­neuordnungs­gesetz aus 2008 haben die Mög­lich­kei­ten eines fle­xi­blen Per­so­nal­ein­sat­zes im Inter­es­se einer leis­tungs- und funk­ti­ons­fä­hi­gen Ver­wal­tung erwei­tert und erleich­tert. Das kommt für die Instru­men­te der Ver­set­zung, Abord­nung und Zuwei­sung in den Rege­lun­gen der §§ 27 bis 29 und 126 Abs. 4 des Bun­des­be­am­ten­ge­set­zes (BBG) sowie der §§ 13 bis 15, 20 und 54 Abs. 4 Beam­ten­sta­tus­ge­set­zes (BeamtStG) zum Aus­druck. Im BeamtStG wer­den die Per­so­nal­ein­satz­in­stru­men­te nur für den län­der­über­grei­fen­den Per­so­nal­wech­sel und den Wech­sel in die Bun­des­ver­wal­tung gere­gelt (§ 13 BeamtStG). Für das Instru­ment der Umset­zung besteht kei­ne aus­drück­li­che Geset­zes­re­ge­lung. Grund­la­ge einer Umset­zung ist die für Beam­tin­nen und Beam­te gesetz­lich gere­gel­te Gehor­sams­pflicht (§ 62 Abs. 1 BBG, § 35 BeamtStG). Für das Instru­ment der Zuwei­sung bestehen Son­der­re­ge­lun­gen. So wur­de im Zusam­men­hang mit der Pri­va­ti­sie­rung der Deut­schen Bun­des­bahn und der deut­schen Bun­des­post für die­se Berei­che die Zuwei­sung in § 12 Deut­sche Bahn Grün­dungs­ge­setz (DBGrG) und in § 4 Abs. 4 Post­per­so­nal­rechts­ge­setz (Post­PersRG) geson­dert gere­gelt. Die Vor­schrift des § 44 g Zwei­tes Buch Sozi­al­ge­setz­buch (SGB II) ent­hält eine Son­der­re­ge­lung für die Zuwei­sung von Tätig­kei­ten in den sog. Jobcentern.

2. Ermes­sens­ent­schei­dung

Beam­tin­nen und Beam­ten, die von Ver­set­zung, Umset­zung, Abord­nung und Zuwei­sung betrof­fen wer­den und sich dage­gen recht­lich weh­ren wol­len, sind gegen­über ihrem Dienst­herrn zunächst in einer recht­lich schwä­che­ren Posi­ti­on. Die Maß­nah­men ste­hen grund­sätz­lich in einem wei­ten Ermes­sen des Dienst­herrn und sind gericht­lich nur auf Ermes­sens­fehl­ge­brauch hin nachprüfbar.

Im Rah­men der Ermes­sens­aus­übung kann der Dienst­herr der Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Ver­wal­tung und dem bedarfs­ge­rech­ten Per­so­nal­ein­satz grund­sätz­lich den Vor­rang vor den pri­va­ten Inter­es­sen der betrof­fe­nen Beam­tin­nen und Beam­ten ein­räu­men. Beam­tin­nen und Beam­te müs­sen in ihrem Berufs­le­ben stets mit der Mög­lich­keit einer Ver­set­zung oder Abord­nung rech­nen und haben die sich dar­aus erge­ben­den Här­ten und Unan­nehm­lich­kei­ten in Kauf zu neh­men (Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt (BVerwG) v. 25.1.1967 — VI C 58.65 -, BVerw­GE 26, 65 (69)). Sie haben kein “Recht am Amt” im funk­tio­nel­len Sin­ne, das heißt kein Recht auf den ihnen ein­mal über­tra­ge­nen Dienst­pos­ten (Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt (BVerfG) v. 30.1.2008 — 2 BvR 754/07 -, Rn. 10 und 15, NVwZ 2008, 547) und müs­sen Ände­run­gen ihres dienst­li­chen Auf­ga­ben­be­reichs durch Umset­zung, Ver­set­zung oder ande­re Maß­nah­men nach Maß­ga­be ihres Amtes im sta­tus­recht­li­chen Sin­ne hin­neh­men. Das gilt selbst dann, wenn mit dem bis­he­ri­gen Dienst­pos­ten Beson­der­hei­ten ver­bun­den sind, wie z.B. eine Vor­ge­setz­ten­funk­ti­on, Beför­de­rungs­mög­lich­kei­ten oder gesell­schaft­li­ches Anse­hen (BVerwG v. 22.5.1980 — 2 C 30.78 -, Rn. 25 f., BVerw­GE 60, 144).

Des­sen unge­ach­tet haben Beam­tin­nen und Beam­te, die Per­so­nal­ein­satz­maß­nah­men aus­ge­setzt sind, den­noch recht­li­che Mög­lich­kei­ten, sich dage­gen zu weh­ren. So kann durch Maß­nah­men der Ver­set­zung, Umset­zung, Abord­nung oder Zuwei­sung ihr nach Art. 33 Abs. 5 Grund­ge­setz (GG) garan­tier­ter Beam­ten­sta­tus tan­giert sein. Auch kann das grund­sätz­lich wei­te Ermes­sen des Dienst­herrn im Ein­zel­fall durch des­sen sich aus Art. 33 Abs. 5 GG erge­ben­de Für­sor­ge­pflicht und das all­ge­mei­ne Ver­hält­nis­mä­ßig­keits­ge­bot ein­ge­schränkt sein. Fer­ner sind Ver­set­zun­gen, Zuwei­sun­gen und Abord­nun­gen ohne Zustim­mung der Beam­tin oder des Beam­ten nur unter bestimm­ten gesetz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen, ins­be­son­de­re aus dienst­li­chen Grün­den oder im öffent­li­chen Inter­es­se zuläs­sig. Lie­gen die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht vor, wird dem Dienst­herrn die Mög­lich­keit einer Ermes­sens­ent­schei­dung erst gar nicht eingeräumt.

a) Anspruch auf amts­an­ge­mes­se­ne Beschäftigung

Beam­tin­nen und Beam­ten haben einen Anspruch dar­auf, dass ihnen ein der Wer­tig­keit ihres sta­tus­recht­li­chen Amtes ent­spre­chen­des Funk­ti­ons­amt (Dienst­pos­ten) über­tra­gen wird. Der Anspruch der Beam­tin­nen und der Beam­ten auf amts­an­ge­mes­se­ne Beschäf­ti­gung ist als her­ge­brach­ter Grund­satz des Berufs­be­am­ten­tums im Sin­ne von Art. 33 Abs. 5 GG ver­fas­sungs­recht­lich garan­tiert (BVerfG v. 3.7.1985 — 2 BvL 16/82 — BVerfGE 70, 251 (266)). Füh­ren Maß­nah­men wie Ver­set­zung, Umset­zung, Abord­nung oder Zuwei­sung dazu, dass ein amts­an­ge­mes­se­nes Funk­ti­ons­amt ent­zo­gen oder auf Dau­er vor­ent­hal­ten wird oder dass eine Tätig­keit über­tra­gen wird, die nicht amts­an­ge­mes­sen ist, so sind die­se Maß­nah­men rechts­wid­rig. Das BVerwG hat das für Ver­set­zun­gen von bei der Deut­schen Tele­kom AG beschäf­tig­ten Beam­tin­nen und Beam­ten zu der Per­so­nal­ser­vice­agen­tur Viven­to (BVerwG v. 22.6.2006 — 2 C 26.05 — BVerw­GE 126, 182) und für Ver­set­zun­gen von Beam­tin­nen und Beam­ten des Lan­des Ber­lin in den sog. Ber­li­ner Stel­len­pool (BVerwG v. 18.09.2008 -, C 8.07 -, NVwZ-RR 2008, 565) entschieden.

Ohne ihre Zustim­mung dür­fen Beam­tin­nen und Beam­ten auf Dau­er nicht unter­wer­tig beschäf­tigt wer­den (BVerwG v. 25.10.2007 — 2 C 30.07 -, Rn 13 f., NVwZ-RR 2008, 268). Die Fra­ge, ob der Anspruch auf amts­an­ge­mes­se­ne Beschäf­ti­gung auch dann ver­letzt wird, wenn gemes­sen an dem Sta­tus­amt eine höher­wer­ti­ge Tätig­keit zuge­wie­sen wird, ver­neint die Recht­spre­chung mehr­heit­lich (Nie­der­säch­si­sches OVG v. 6.9.2013 — 2 MB 55/13 -, Rn. 25 ff., open­Jur 2014, 9712; VG Ber­lin v. 14.1.2014 — 28 L 201.13, Rn. 35, juris). Im Unter­schied dazu ist das VG Pots­dam der Auf­fas­sung, dass eine Beam­tin oder ein Beam­ter die Zuwei­sung einer Tätig­keit bean­spru­chen kann, die gemes­sen am Sta­tus­amt weder eine gerin­ge­re noch eine höhe­re Wer­tig­keit auf­weist (VG Pots­dam v. 19.3.2014 — 2 K 1814/12 -, Rn. 35 ff., open­Jur 2014, 10095). Für die Auf­fas­sung des VG Pots­dam könn­te spre­chen, dass der Gesetz­ge­ber in § 12 Abs. 6 S. 1 DBGrG die Mög­lich­keit der Über­tra­gung höher­wer­ti­ger Tätig­kei­ten im Rah­men einer Zuwei­sung aus­drück­lich zuge­las­sen hat.

b) Für­sor­ge­pflicht des Dienstherrn

Das grund­sätz­lich wei­te Ermes­sen des Dienst­herrn kann durch des­sen Für­sor­ge­pflicht oder durch den Ver­hält­nis­mä­ßig­keits­grund­satz im Ein­zel­fall ein­ge­schränkt sein.

Die zu den her­ge­brach­ten Grund­sät­zen des Berufs­be­am­ten­tums nach Art. 33 Abs. 5 GG zäh­len­de Für­sor­ge­pflicht ver­pflich­tet den Dienst­herrn, die per­sön­li­chen Belan­ge der Beam­tin oder des Beam­ten im Rah­men sei­ner Ermes­sens­ent­schei­dung ange­mes­sen zu berück­sich­ti­gen (BVerfG v. 23.5.2005 — 2 BvR 583/05 -, Rn. 10, NVwZ 2005, 926). Die Ver­wal­tungs­ge­rich­te tra­gen dem Rech­nung, indem sie das grund­sätz­lich wei­te Ermes­sen des Dienst­herrn unter dem Gesichts­punkt der Für­sor­ge­pflicht gera­de auch in Fäl­len, in denen mit der Maß­nah­me ein Wech­sel des Dienst­orts ver­bun­den ist, ein­schrän­ken (BVerfG v. 30.1.2008 — 2 BvR 754/07 -, Rn. 15, NVwZ 2008, 547).

Beam­tin­nen und Beam­te kön­nen somit bean­spru­chen, dass der Dienst­herr bei sei­ner Ermes­sens­ent­schei­dung ihre indi­vi­du­el­len Inter­es­sen ermit­telt und die­se ange­mes­sen berück­sich­tigt (BVerwG v. 18.2.2013 — 2 B 104.12 -, Rn. 13). Der Dienst­herr hat alle Umstän­de der pri­va­ten Lebens­füh­rung der Beam­tin oder des Beam­ten, die durch die beab­sich­tig­te Per­so­nal­maß­nah­me nach­tei­lig betrof­fen sein kön­nen, fest­zu­stel­len und die sich dar­aus erge­ben­den Belan­ge der Beam­tin oder des Beam­ten zu gewich­ten und gegen die dienst­li­chen Bedürf­nis­se abzu­wä­gen. Dabei hat er ins­be­son­de­re sub­stan­ti­ier­te Anhalts­punk­te für eine Schä­di­gung der kör­per­li­chen oder see­li­schen Gesund­heit zu berück­sich­ti­gen. Das folgt auch aus dem öffent­li­chen Inter­es­se an der Erhal­tung der Dienst­fä­hig­keit der Beam­tin­nen und Beam­ten. In die Ermes­sens­ent­schei­dung sind auch Belan­ge aus dem von Art. 6 GG geschütz­ten Bereich von Ehe und Fami­lie sowie ande­re mit dem Wech­sel des Dienst­or­tes ver­bun­de­ne Belas­tun­gen für die pri­va­te Lebens­füh­rung (z.B. Schul­aus­bil­dung der Kin­der, Betreu­ung pfle­ge­be­dürf­ti­ger naher Ange­hö­ri­ger) einzubeziehen.

c) Mit Orts­wech­sel ver­bun­de­ne Maßnahmen

Ist mit der Maß­nah­me ein Orts­wech­sel ver­bun­den, sind nach der Recht­spre­chung grund­sätz­lich län­ge­re Fahr­zei­ten oder auch ein Umzug oder die Begrün­dung eines Zweit­wohn­sit­zes zuzu­mu­ten (Nie­der­säch­si­sches OVG v. 6.9.2013 — 5 ME 165/13 -, Rn 36, open­Jur 2013, 35771). Der Dienst­herr ver­letzt nur dann sei­ne Für­sor­ge­pflicht, wenn aus­nahms­wei­se beson­de­re Umstän­de des Ein­zel­falls einen Orts­wech­sel ver­bie­ten. Das ist ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn der Orts­wech­sel mit schwer­wie­gen­den gesund­heit­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen oder Gefah­ren für die Beam­tin oder den Beam­ten oder die Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen (OVG Nord­rhein-West­fa­len v. 2.12.2014 — 1 B 751/14 — Rn. 15, open­Jur 2014, 256299) oder einem unzu­mut­ba­ren Schul­wech­sel für die Kin­der der Beam­tin oder des Beam­ten (Schles­wig-Hol­stei­ni­sches OVG v. 9.4.2014 — 2 MB 55/13 -, Rn. 11, juris) ver­bun­den ist.

d) Ver­hält­nis­mä­ßig­keits­ge­bot

Im Rah­men sei­ner Ermes­sens­ent­schei­dung hat der Dienst­herr auch den Grund­satz der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit zu beach­ten (BVerwG v. 16.7.2012 — 2 B 16/12 -, Rn. 18). Kön­nen die dienst­li­chen Belan­ge auch auf ande­re und weni­ger belas­ten­de Art und Wei­se umge­setzt wer­den als durch die beab­sich­tig­te Maß­nah­me, z.B. anstatt durch eine Ver­set­zung durch eine weni­ger belas­ten­de Umset­zung inner­halb der Beschäf­ti­gungs­be­hör­de oder durch eine Abord­nung, kann dies zur Ermes­sens­feh­ler­haf­tig­keit der Ent­schei­dung führen.

e) Aus­wahler­mes­sen

Der Grund­satz der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit ist auch in Fäl­len zu beach­ten, in denen eine Aus­wahl zwi­schen meh­re­ren Beam­tin­nen und Beam­ten, die für eine Ver­set­zung, Umset­zung, Abord­nung oder Zuwei­sung Betracht kom­men, zu tref­fen ist. So ist im Rah­men des Aus­wahler­mes­sens zu berück­sich­ti­gen, ob nicht vor­ran­gig ande­re Beam­tin­nen oder Beam­ten für die Per­so­nal­ein­satz­maß­nah­me aus­zu­wäh­len sind, die durch die Maß­nah­me gar nicht oder weni­ger inten­siv in ihren schüt­zens­wer­ten pri­va­ten Belan­gen betrof­fen wer­den als die zunächst dafür in Betracht gezo­ge­ne Person.

Bei Mas­sen­ver­set­zun­gen kann sich der Dienst­herr wegen der Viel­zahl der in die Aus­wahl ein­zu­be­zie­hen­den Beam­tin­nen und Beam­ten dafür ent­schei­den, die bei der Ver­set­zungs­ent­schei­dung zu berück­sich­ti­gen­den Belan­ge in Form von Aus­wahl­kri­te­ri­en im Rah­men eines Punk­te­sys­tems zu erfas­sen und zu bewer­ten, z.B. in einer ent­spre­chen­den Dienst­ver­ein­ba­rung mit dem Per­so­nal­rat. Das Aus­wahl- und Punk­te­sys­tem muss dann aber so aus­ge­stal­tet sein, dass dadurch kein auf­grund der Für­sor­ge­pflicht des Dienst­herrn zu beach­ten­der Umstand der pri­va­ten Lebens­füh­rung der ein­zel­nen Beam­tin oder des ein­zel­nen Beam­ten unbe­rück­sich­tigt bleibt oder gar von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen wird. Andern­falls wird die kon­kre­te Ermes­sens­ent­schei­dung von vorn­her­ein defi­zi­tär und feh­ler­haft (BVerwG v. 18.2.2013 — 2 B 51.12 -, Rn. 13 f., NVwZ 2013, 797). Die Kom­ple­xi­tät der Aus­wahl­ent­schei­dung bei einer Viel­zahl von Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten recht­fer­tigt es nicht, nicht alle rele­van­ten Umstän­de in die Ent­schei­dung mit einzubeziehen.

f) Zusi­che­rung

Der Ermes­sens­spiel­raum des Dienst­herrn kann auch dadurch ein­ge­schränkt sein, dass der Beam­tin oder dem Beam­ten die Über­tra­gung einer bestimm­ten Auf­ga­be zusi­chert wur­de (BVerwG v. 22.5.1980 — 2 C 30.78 -, Rn. 28 f., BVerw­GE 60, 144). Vor­aus­set­zung dafür ist eine zwi­schen dem Dienst­herrn und der Beam­tin oder dem Beam­ten getrof­fe­ne ver­bind­li­che Ver­ein­ba­rung oder dass durch die bei der Auf­ga­ben­über­tra­gung bei­der­seits — aus­drück­lich oder durch schlüs­si­ge Hand­lun­gen — abge­ge­be­nen Wil­lens­er­klä­run­gen ein schutz­wür­di­ges Ver­trau­en der Beam­tin oder des Beam­ten auf Bei­be­hal­tung der Funk­ti­on begrün­det wurde.

g) Kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung von Wider­spruch und Anfechtungsklage

Im Inter­es­se der Hand­lungs- und Funk­ti­ons­fä­hig­keit der öffent­li­chen Ver­wal­tung ist die auf­schie­ben­de Wir­kung von Wider­spruch und Anfech­tungs­kla­ge gegen eine Ver­set­zungs- oder Abord­nungs­ver­fü­gung aus­ge­schlos­sen (§ 126 Abs. 4 BBG, § 54 Abs. 4 BeamtStG). Das gilt auch für eine Umset­zung, die als inner­or­ga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­me kein Ver­wal­tungs­akt ist. Auch wird die betrof­fe­ne Beam­tin oder der betrof­fe­ne Beam­te mit einem Antrag vor Gericht, die auf­schie­ben­de Wir­kung anzu­ord­nen, nach der Pra­xis der Ver­wal­tungs­recht­spre­chung nur dann Erfolg haben, wenn die Ver­fü­gung bereits bei sum­ma­ri­scher Prü­fung offen­sicht­lich rechts­wid­rig ist oder der Sofort­voll­zug zu unzu­mut­ba­ren, ins­be­son­de­re zu nicht wie­der­gut­zu­ma­chen­den Nach­tei­len füh­ren wür­de (VGH Baden-Würt­tem­berg v. 21.9. 2007 — 4 S 2131/07 -, Rn. 5, open­Jur 2012, 66469). Im Unter­schied zu Ver­set­zung, Abord­nung und Umset­zung zei­ti­gen Wider­spruch und Anfech­tungs­kla­ge gegen eine Zuwei­sung auf­schie­ben­de Wir­kung nach § 80 Abs. 1 S. 1 Ver­wal­tungs­ge­richts­ord­nung (VwGO).